Sara Bereczki
geb. 28.02.1981 in Budapest, studierte an der Leopold
Franzens Universität in Innsbruck sowie an der Katholisch Theologischen
Privatuniversität in Linz Philosophie und Kunstwissenschaften.
Ihr Schwerpunkt liegt im Bereich der praktischen Philosophie,
insbesondere der politischen Philosophie und Gesellschaftstheorien,
Ökonomie, Wirtschaftsethik und Psychoanalyse.
Sie lebt heute in Linz."
Doc-Stipendiatin der Österreichischen Akademie
der Wissenschaften. www.sara-bereczki.at/
Silvia Stoller
Eigentlich schätze ich mich glücklich, von allem Anfang an dabei gewesen
zu sein und ein historisches Bewusstsein von der Entwicklung der
Philosophischen Frauenforschung und der Feministischen Philosophie an
der Universität Wien gewonnen zu haben.
Als StudentInnen-Vertreterin am Institut für Philosophie nahm ich –
zu diesen Pionierinnenzeiten! – in den 1980er-Jahren an Sitzungen teil,
an denen Prof.in Dr. Herta Nagl-Docekal beharrlich für die Aufnahme der
Feministischen Philosophie und Philosophischen Geschlechterforschung
in die philosophische Lehre eintrat. Damals wurden wir in erster Linie
mit dem Argument des Ideologieverdachts aufs Heftigste bekämpft.
Lehrende Frauen am Institut waren damals noch absolute „Mangelware“.
Als Doktorandin war ich Vorstandsmitglied der „AG Philosophische
Frauenforschung“. Später gründeten wir einen Verein namens
„Wiener Philosophinnen Club“, der unter anderem 1995 an der
Universität Wien das VII. Symposion der Internationalen Assoziation von
Philosophinnen (IAPh) ausrichtete.
Noch eine Zeitlang später hatte ich das Privileg, einige Jahre im Vorstand
der IAPh tätig zu sein und folglich an der Ausrichtung mehrerer
internationaler IAPh-Symposien mitzuwirken.
Von allem Anfang an habe ich Feministische Philosophie und Philosophische
Geschlechterforschung gelehrt. In den letzten Jahren kam der Schwerpunkt
„Philosophische Maskulinitätsforschung“ dazu, und zwar in der Überzeugung,
dass die philosophische Geschlechterforschung nicht an der internationalen
Maskulinitätsforschung vorbeiarbeiten sollte. Ich freue mich
auch sagen zu können, dass ich mich nie von meinem Plan, mich in meiner
Habilitation zentral mit der Geschlechterforschung zu befassen, abhalten ließ.
Ich sage das deshalb, weil ich mich zu einer Zeit damit zu beschäftigen begann,
als mir viele Kolleginnen mit guten und gut gemeinten Gründen davon abrieten.
In den 1990er-Jahren herrschte nämlich an den deutschsprachigen Universitäten
noch ein Klima der großen Unsicherheit: Frauen, die sich mit einem
„feministischen“ Thema habilitieren wollten, mussten mit Repressalien oder
zumindest mit starken Vorbehalten rechnen. Heute kann ich sagen,
dass ich mich 1999 an der Universität Wien erfolgreich habilitieren konnte,
und zwar mit (!) einem sogenannten „feministischen“ Thema.
Meine Schwerpunkte in Lehre und Forschung sind:
Feministische Philosophie, Philosophische
Geschlechterforschung und Philosophische Maskulinitätsforschung.
Ein weiterer Schwerpunkt ist die Phänomenologie, über die ich mit einer
Arbeit über die phänomenologische Wahrnehmungstheorie bei
Maurice Merleau-Ponty meine Dissertation schrieb.
Die Phänomenologie bot und bietet mir ein methodisches Mittel,
zentrale philosophische Fragestellungen aus der Perspektive der Erfahrung
zu behandeln. Früh erachtete ich es für sinnvoll, Phänomenologie und
Feministische Philosophie miteinander zu verknüpfen, und ich tat mein
Bestmögliches, um eine Feministische Phänomenologie auf dem
europäischen Kontinent voranzutreiben. Heute kann man auf 20 Jahre
Feministische Phänomenologie zurückblicken. Ein dritter Schwerpunkt
ist die von der Phänomenologie herkommende philosophische
Anthropologie, die sich in der Tradition von Helmuth Plessner mit Fragen
der Existenz aus einer Perspektive der Leiblichkeit beschäftigt.
Es sieht überhaupt so als, als hätte ich mich immer schon mit philosophischen
Themen beschäftigt, die nicht zum Kanon der gelehrten Philosophie gehörten.
Zunächst war es das Thema Geschlecht. Später kamen folgende thematische
Ausrichtungen hinzu: die Philosophie des Schmerzes, Philosophien der Liebe,
das Thema Alter und – die jüngste Entwicklung – eine Philosophie des Lachens.
Das sind allesamt Themen, die nicht zum Standardrepertoire des
philosophischen Lehrplans gehören, und das, obwohl es eminent
philosophische Themen sind.
Ich glaube, es sind die zutiefst existenziellen Themen, also existenzielle
Grunderfahrungen, die mein Philosophieren vorantrieben, dazu gehört die
Geschlechtlichkeit ebenso sehr wie der Schmerz, das Alter oder das Lachen.
Und so will ich es auch in Zukunft handhaben.
Wien, 1. 6. 2015
Dr.
in
Mag.
a
, Philosophin, psychosoziale Beraterin bei „Frauen beraten Frauen.
Institut für frauenspezifische Sozialforschung“, Trainerin für Genderkompetenz,
Beratung bei Gewalt und Trennung/Scheidung sowie Onlineberatung,
Lehrbeauftragte am Institut für Philosophie der Universität Wien,
http://homepage.univie.ac.at/bettina.zehetner/
Autorin von „Krankheit und Geschlecht. Feministische Philosophie und
psychosoziale Beratung“ Wien/Berlin: Turia & Kant 2012:
http://sammelpunkt.philo.at:8080/2227/7/Krankheit_und_Geschlecht_Zehetner.pdf
Thematische Schwerpunkte: Geschlecht, Körper/Leiblichkeit, Psychosomatik,
Krankheit, Gewalt; Verbindung von feministischer Theorie und psychosozialer
Beratungspraxis, Performativität und Parodie.
Aktueller Artikel: „Feministische Psychotherapie: Politik statt Pathologisierung.
Zur gesellschaftlichen Verantwortung von Psychotherapeut_innen.“
In:
psychosozial
: „Geschlecht und Psychotherapie“ Nr. 140, Heft II / 2015
(Gießen: Psychosozial-Verlag), S. 11-24.
Bettina Zehetner
geb. 16.01.1961 in Linz, Oberösterreich, ist eine österreichische
Philosophin, mit Forschungsschwerpunkt in den Bereichen Moral-, Religions-,
Sozialphilosophie und feministische Philosophie.
https://brigittebuchhammer.wordpress.com/
Brigitte Buchhammer
Die Studien der in Ethik promovierten Philosophin Esther Redolfi
Widmann (PhD) konzentrieren sich auf den französischen
Existentialismus, insbesondere auf die Positionen Jean-Paul Sartres
(Bachelorstudium mit der Abschlussarbeit La morte ne I cammini della
libertà di Jean-Paul Sartre und und Masterstudium der Philosophie mit der
Abschlussarbeit La rappresentazione dell'ambiguità femminile e la
concezione esistenzialista del teatro di situazione an der Universitá degli
Studi di Trento, Italien) und Simone de Beauvoirs (Doktoratsstudium mit
der Dissertation Simone de Beauvoirs existentialistische Konzeption der
Frau als Spannungsverhältnis von Freiheit und Situationsgebundenheit in
Das andere Geschlecht und Das Alter an der Leopold-Franzens-Universität
Innsbruck, Österreich). Die Hauptwirkungsbereiche sind die der
Angewandten Ethik, der Praktischen Philosophie und der Philosophischen
Anthropologie. Ziel der Bemühungen ist die Ausschöpfung des
Interdisziplinaritätspotenzials dieser Denker_innen und insbesondere das
Aufzeigen von Simone de Beauvoirs Aktualität für die
Forschungsschwerpunkte der Altersethik und der Gendermedizin.
Angestrebt wird eine Kooperation mit sämtlichen Wissenschaften (von der
Medizin und der Biologie bis hin zur Ökonomie, der Soziologie, den
Politik- und den Literaturwissenschaften), um die Erweiterung von
Beauvoirs Wirkungsspektrums sowohl innerhalb (u. a. als Gründungs- und
Vorstandsmitglied der Society for Women in Philosophy SWIP Austria;
als ordentliches Mitglied der International Simone de Beauvoir Society,
der Forschungsplattform Geschlechterforschung der Universität Innsbruck,
des Vereins Netzwerk Geschlechterforschung, der Österreichischen und
Deutschen Gesellschaft für Philosophie und der Sartre Gesellschaft e.V.
Societé Sartre) als auch außerhalb der Akademie (u. a. als Dozentin
Interdisziplinärer Ringvorlesungen, Referentin Philosophischer Cafés,
Philosophieworkshops für Jugendliche) zu fördern.
Esther Redolfi Widmann